Am 11. September hatte die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Rhein-Wied zu ihrem zweiten Regionalforum in die RömerWelt nach Rheinbrohl eingeladen.

Rund 35 Interessierte lauschten an diesem Abend den verschiedenen Fachvorträgen, die unter dem Motto „Wohnen, Leben & Arbeiten“ interessante Ansätze zur Entwicklung ländlicher Räume aufzeigten.

Auf besonders großes Interesse stieß dabei der Vortrag von Klaus Lütkefedder, Bürgermeister der VG Wallmerod. Mit ihrem Förderprogramm „Leben im Dorf“ sei es den Westerwaldgemeinden Wallmerod und Westerburg gelungen, der Verödung der Dorfkerne aktiv entgegenzuwirken. Seit dem Start des Programms im Jahr 2004 sind über 300 private Wohnbauprojekte in den Ortskernen gefördert worden, wovon besonders junge Familien profitierten, so Lütkefedder.

Dass es sich nur dort gut wohnen lässt, wo auch die medizinische Versorgung, die Versorgung mit Waren des täglichen Bedarfs und der Freizeitwert passen, darüber waren sich an diesem Abend alle einig. Alexander Baier, Betriebsberater der Handwerkskammer Koblenz für die Kreise Altenkirchen und Neuwied, berichtete etwa von den Herausforderungen der Handwerksbetriebe in Sachen Fachkräftesicherung und –gewinnung. Ebenfalls ein Thema an diesem Abend: Die Sicherung des Einzelhandels im ländlichen Raum. Durch den zunehmenden Onlinehandel entgehen dem regionalen Einzelhandel bis zum Jahr 2020 etwa 450 Mio. Euro, rechnet Wendelin Abresch vor, der für den Verbund Marktplatz Westerwald e.V. ein Konzept für eine regionale Onlinehandels-plattform erstellt hat. Herzstück soll dabei ein eigenes Liefersystem werden, das durch Einteilung der Kreise Altenkirchen, Neuwied und des Westerwaldkreises in fünf Logistikzellen sogar die taggleiche Lieferung an den Endkunden gewährleisten soll.

Interessierte Einzelhändler wenden sich an Vorstandssprecher Andreas Giehl (Email: giehl@marktplatz-westerwald.com).

Und was sagen die Fachkräfte von morgen? Das wollte die LAG mit dem Projekt „Jugendmacht – Wir gestalten Rhein-Wied“ herausfinden und hat dafür in den vergangenen Monaten über 700 Jugendliche befragt, so Projektleiter Franz-Josef Gemein. Ergebnis: Die Jugend in der Region ist politisch interessiert und möchte mitgestalten. Noch fehlt es ihnen dafür aber an den geeigneten Formaten. Packen wir‘s an!