Bis auf den letzten Platz gefüllt war die Dialogveranstaltung am 9. März zum Thema
„Freiflächen-Photovoltaik in der Landwirtschaft“. Mehr als 200 Gäste folgten der
Einladung der regionalen Initiative „Landwirtschaft, die Werte schafft. Regional
hingeschaut“ in das Kaplan-Dasbach-Haus in Horhausen, um über das umstrittene
Thema zu diskutieren. Im Fokus stand, die Chancen und Risiken der Freiflächen-Photovoltaik in der Landwirtschaft und die unterschiedlichen Perspektiven zu
beleuchten.

„Die Landwirtschaft ist offen für den Dialog“, sagte Mario Orfgen, Vertreter des
Sprecherteams von „Landwirtschaft die Werte schafft“ in der Podiumsdiskussion. Er
warnte jedoch eindringlich davor, landwirtschaftliche Flächen einfach aus der Produktion
von Nahrungs- und Futtermitteln zu nehmen: „Das kann schwerwiegende Folgen für die
Wirtschaftlichkeit eines landwirtschaftlichen Betriebs haben.“

Auch Fred Jüngerich, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld, sprach bei der Freiflächen-Photovoltaik von einem „zweischneidigen Schwert“. Auf der einen Seite stehe der stetig wachsende Strombedarf, auf der anderen Seite solle es keine Opfer geben. „Bei der Umsetzung ist es wichtig, auch Einzelfälle nicht aus dem Auge zu verlieren“, sagte Jüngerich und betonte die Bedeutung des gemeinsamen Dialogs, um Lösungen zu finden.Elena Schäfer, Referatsleiterin Bauleitplanung und Umweltschutz der Kreisverwaltung Altenkirchen sprach sich für „einen Mix“ an Erzeugungsmöglichkeiten Erneuerbarer Energien aus. Alle Möglichkeiten sollten in Betracht gezogen werden.

Die Verbandsgemeinde (VG) Altenkirchen-Flammersfeld hatte Ende 2022 ein Konzept zum Thema vorgelegt, das die Klimaschutzmanagerin Julia Stahl zu Beginn der
Veranstaltung noch einmal kurz vorstellte. Das Konzept basiert auf einem
prognostizierten Flächenbedarf für Freiflächen-Photovoltaikanlagen von 84 Hektar bis
2030. Landwirtschaftliche Flächen, auf denen beim Anbau geringere Erträge zu erwarten
sind, werden in dem Konzept generell zunächst einmal als geeignet für Freiflächen-Photovoltaik bewertet. Dabei ist es aus Sicht der Verbandsgemeinde von Bedeutung, die Kriterien so zu setzen (u. a. Ertragsmesszahlen), dass eine Verteilung der Flächen für PV-Anlagen über das Gebiet der VG erfolgt. So kann vermieden werden, dass Flächen einzelner landwirtschaftlicher Betrieb in stärkerem Umfang betroffen sind.

Das Konzept ist auf der Internetseite der VG einsehbar